Vor sechs Wochen hatten sich Monika und Stephan kennengelernt. Sie war so begeistert von ihm, dass sie ihm schon in der ersten Woche gesagt hatte, dass sie mit ihm zusammen sein möchte. Sie hatte ihn gefragt, ob er sich auch eine Beziehung mit ihr vorstellen könne und bereit sei, dafür alles zu geben.
Auch in ihren früheren Beziehungen hatte Monika immer ein starkes Bedürfnis nach Nähe
Nachdem sie ihm ihre Exklusivität zugesichert hatte, fühlte er sich unter Druck gesetzt. Stephan ist dem Thema ausgewichen und meinte, er bräuchte noch Zeit.
Seitdem gab es zwischen den beiden ein ständiges Hin und Her. Mal meldete er sich, war greifbar und präsent. In diesen Phasen sagte er ihr, dass er sich auch in sie verliebt hätte. Dann zog er sich plötzlich wieder zurück, tauchte komplett ab und reagierte auf keine ihrer Nachrichten. So kam es, dass zwischen den beiden in den Kontaktphasen immer öfter Streit entstand.
Denn Monika hatte natürlich Angst, sie könnte verletzt werden. Als sie in meine Beratung kam, hatte sie seit dem Vortag wieder keine Antwort mehr auf ihre Nachrichten bekommen. Sie hoffte, dass es sich wieder nur um ein paar Tage handeln würde, bis er sich bei ihr melden würde.
Sie fragte mich, ob er sie denn überhaupt lieben würde oder ob das alles nur Show wäre? Und was sie, wenn er sich dann bei ihr melden würde, dann sagen könnte, damit sie endlich Sicherheit bekäme?
Monika stellte Stephan komplett in Frage. In unserem Gespräch stellte sich heraus, dass sie seine Rückzüge viel dramatischer beschrieb, als sie in Wirklichkeit waren. Auf jede Form von Eigenständigkeit von Stephan und seine temporäre Distanz reagierte Monika mit Angst und Verletztheit. Sie fürchtete, dass Stephan sich entfernt haben könnte und sich womöglich bereits für andere Frauen interessierte.
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Wir alle haben in der Liebe mehr oder weniger schlechte Erfahrungen gemacht
Natürlich möchten wir uns vor erneutem Schmerz schützen. Da ist eine Erklärung oder auch Interpretation der Situation sicherlich hilfreich, um die Situation besser einschätzen zu können. Aber alle Erklärungen wären hier nur eine Beruhigungstaktik. Denn in Monika war Druck bereits vorhanden, bevor eine Beziehung überhaupt entstehen konnte.
Frauen sind am Anfang einer Beziehung meist schon viel weiter. Sie öffnen sich emotional schneller und tiefer. Wenn sie sich dann nicht ausreichend zurückgeliebt oder angenommen fühlen, kann das in ihnen starke Verlustängste auslösen. Eifersucht, Kontrollsucht, Streit und Druck sind hier meist die Folge.
Am besten ist es, in den ersten Wochen den anderen erst einmal richtig kennenzulernen. Es fühlt sich mit ihm richtig an? Ja wunderbar, dann sollte man auf jeden Fall den Kontakt weiter ausbauen. Dazu das Kopfkino «aus» und die Realität «an». Der Mann gibt Gas und widmet sich ganz der Eroberung? Großartig, Hauptgewinn!
Habe ich ihn exklusiv? Meint er es ernst mit mir?
Exklusivität in einer bestehenden Partnerschaft ist bei den meisten Menschen einer der wichtigsten Werte. Einem Mann in der frischen Kennenlernphase ebenfalls offiziell Exklusivität zu geben, sollte eigentlich kein «Irrtum» sein. Dennoch ist es ein typisches weibliches Vorgehen und birgt etliche Stolpersteine auf beiden Seiten, zumindest in den ersten Wochen des Kennenlernens.
Eine Frau möchte dem Mann über die Vergabe von Exklusivität Sicherheit in dieser frischen und unsicheren Phase geben. Dazu möchte sie ihm natürlich ein bisschen schmeicheln und dazu auch motivieren, selbst mehr in ihre Bekanntschaft zu investieren. Die Exklusivität soll ihm das Gefühl vermitteln, «dass es sich für ihn lohnt».
Im Mann erzeugt das eher das Gegenteil, jedenfalls in dieser ersten Phase. Denn an die Exklusivität seitens der Frau sind auch Wünsche und Erwartungen an ihn gekoppelt, die ihn meist unter Druck setzen.
Die offizielle Vergabe von Exklusivität erfolgt bei einer Frau also nicht nur aus reiner altruistischer Hingabe. Sie verknüpft damit den Wunsch, eine exklusive Liebesbeziehung mit dem Mann einzugehen. Meist spürt sie, dass er “noch nicht richtig auf dem Weg ist”. Die Bedeutung der Exklusivität in dieser Phase beinhaltet die Fokussierung der Frau auf den Mann und ist bereits eine klare Positionierung.
Nebenbuhler haben keine Chance mehr
Sie signalisiert ihm damit, dass ab sofort andere mögliche männliche Nebenbuhler bei ihr keine Chance auf Sex oder eine Beziehung bekommen werden. Mit der Erwartung verknüpft, dass sie das Gleiche von ihm erwartet. Exklusivität bedeutet übersetzt: «Du und kein anderer darf an mich emotional oder körperlich herankommen. Nur du darfst das. Du bekommst das ausschließlich von mir, du bekommst mich exklusiv.»
Frauen klären das also in einem viel früheren Stadium als ein Mann. Exklusivität zu geben ist bedeutsam und ein großes Geschenk, genauso, sie im Gegenzug zurückzubekommen. Doch meist bekommt eine Frau zu diesem Zeitpunkt von einem Mann noch keine Exklusivität. Das setzt eine Frau emotional unter Druck, sodass sie den Mann und den Kontakt zu ihm in Frage stellen wird.
Was, wenn nur einer exklusiv datet?
Wenn also nur einer von beiden Exklusivität vergibt und diese vom anderen noch nicht zurückbekommt, dann wird das meist als sehr schmerzhaft erlebt. Denn derjenige, der sie vergibt, sitzt wie in einem Wartezimmer eines Arztes und wartet darauf, auch endlich «an die Reihe zu kommen». So ist es mit der inneren Gelassenheit desjenigen, der sie einseitig vergeben hat, häufig bald vorbei.
Männer geben generell erst später Exklusivität
Je länger diese Wartezeit andauert und möglicherweise auch über den avisierten Termin hinausgeht, macht das etwas mit ihm: Er entwickelt weiteren inneren Stress und noch mehr Wut. Denn er fühlt sich abgelehnt, nicht geliebt und übersieht dabei vielleicht, dass das alles noch ein bisschen früh ist. Denn das Problem ist, dass der Mann erst in einer viel späteren Phase darüber nachdenkt beziehungsweise bereit ist, der Frau Exklusivität von sich aus zu geben.
Der Mann wird es aber mit der Zeit stärker wahrnehmen, denn sie wird es ihn spüren lassen. Frauen wirken auf den Mann dann verhaltensverändert, sie werden gerne vom Mann als etwas «zickig» und empfindsam beschrieben.
Frauen neigen in dieser Phase dazu, seine Worte und viele seiner Taten auf die Goldwaage zu legen. Sie sind nicht mehr gelassen und ausgeglichen wie in der frischen Anfangsphase. Frauen wirken angespannt und bekommen Angst, vielleicht an den falschen Mann geraten zu sein. Sie sind wieder sensibler und verletzbarer geworden und wollen gehalten werden.
Aus diesen Gründen ziehen sich Männer in der Kennenlernphase zurück
Männer sprechen eine Frau selten direkt darauf an. Lieber gehen sie auf Abstand. Wenn Männer mitbekommen, dass die Frau unter Druck gerät, dann fragen sie sich im Stillen zunächst selbst, ob sie bereits eine Entscheidung für sie treffen können. Meist stehen sie noch nicht an diesem Punkt. Sie wollen noch keine Exklusivität geben, sie wollen sich so früh noch nicht festlegen.
Der Akt der Eroberung ist für die Männer zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Sich jetzt schon für die Frau zu entscheiden, ist für sie nicht möglich. Werden sie dann direkt von ihr gefragt und können nicht «ja» sagen, dann wird sie ein «Nein» von ihm hören.
Hätte die Frau den Zeitpunkt abgewartet, an dem der Mann die Exklusivität auch gefühlt hätte, hätte sie vielleicht noch alle Chancen auf eine Beziehung gehabt. So hat sie sich über den eigenen inneren Druck selbst «ins Aus geschossen».
So tut frau gut daran, selbst zu warten, bis der Mann bereit ist, ihr Exklusivität zu geben. Es hat auch mehrere Vorteile: Sie bleibt vorerst weiterhin entspannt im Umgang mit dem Mann und vor allem im Umgang mit sich selbst!
Die Kopfkinos der Frauen
Es sind die wunderschönen weiblichen Kopfkinos, die einer Frau häufig das Leben so schwer machen. Denn sie will diese wundervollen Filme, die vor ihrem geistigen Auge ablaufen, so schnell wie möglich selbst in die Realität umsetzen.
Wenn dann noch Wunschdenken über den Mann dazukommt, entwickelt die Frau tiefe Sehnsucht, häufig eher auf eine Projektion als auf den realen Mann gerichtet.
Das kann ein «gefährlicher Mix» sein. Denn wenn eine Frau in ihren Wunschvorstellungen richtig aufgeht, kann sie sich darin verrennen und viel zu viel Zeit mit dem verkehrten Mann verbringen. Denn die Kopfkinos verblenden sie, bis sie es selbst erkennt und sich eingesteht, dass alles eher ihrer Fantasie entsprungen war und die Realität ganz anders aussieht.
Männliche Kopfkinos
Auch Männer haben übrigens Kopfkinos über Frauen, vor allem in der Anfangszeit. Ein Mann denkt und fühlt hier aber anders als eine Frau.
Im Gegensatz zur Frau, die sich den Mann in reiner Rosamunde-Pilcher-Manier vorstellt, ist das Kopfkino eines Mannes ganz simpel gehalten. Er stellt sich die Frau beim Sex vor. Ganz einfach. Auch er hat den Wunsch, dass dieser Film ganz schnell in die Realität umgesetzt wird.
Männer verlieben sich nach 6-8 Wochen
Meist hat sich ein Mann zu Beginn eines Kontakts noch gar nicht richtig verliebt. Er ist vielleicht «angeknallt» und findet die Frau attraktiv. Je mehr er sich aber vorstellen kann, dass sie die nächste Beziehungskandidatin werden könnte, wird er Skrupel haben, sein Sex-Kopfkino umzusetzen. Denn die Frau könnte sich möglicherweise bedrängt fühlen und den Kontakt zu ihm beenden.
Stürzt sich ein Mann sexuell relativ rasch auf eine Frau, dann muss sie damit rechnen, dass er den Sex von ihr will und nicht sie als Frau damit gemeint ist. Dann hat er sich (noch) nicht tiefer verliebt und auch keine Bedenken, sie mit einem sexuellen Überfall zu verschrecken.
Er wird auf jeden Fall versuchen, das Kopfkino mit ihr umzusetzen. Dazu wird er wissen, wie er das der Frau gegenüber so verpackt, dass sie es nicht gleich durchschaut. Eine Frau erkennt vorrangig an diesem Vorgehen, wie es um die wirklichen Interessen eines Mannes bestellt ist.
Wenn der Mann jedoch sehr früh erkennt, dass er die Frau fürs Leben kennengelernt hat, wird er sich in der ersten Zeit in sexueller Zurückhaltung üben. Das können ein paar Wochen bis zu Monaten sein.
Er wird alles versuchen, die neue Frau seines Herzens in den ersten Wochen mit seinem sexuellen Begehren nicht vor den Kopf zu stoßen und sie womöglich darüber gänzlich zu verschrecken. Wenn ein Mann sich am Beginn des Kennenlernens bereits in eine Frau stärker verliebt (was sehr selten passiert), dann lässt er sich Zeit und gibt ihr offiziell Exklusivität.
Ab wann ein Mann sich für sie positioniert
Er sagt ihr dann von sich aus, ganz ohne ihr Zutun: «Ich habe mein Profil auf Tinder/Parship etc. gelöscht. Es ist mir wichtig, dass du weißt, dass ich mich nur noch auf dich fokussieren möchte. Wenn es sich für dich richtig anfühlt, dein Profil ebenfalls zu löschen, machst du mich zum glücklichsten Mann der Welt.»
Wichtig ist, dass Exklusivität immer ohne Druck vergeben wird. Denn Druck auf den anderen auszuüben, lässt uns selbst unter Druck geraten. Es sind Menschen mit einem eher ängstlich-abhängigen Verhalten in der Liebe, die bereits zu Beginn eines Kontakts Exklusivität bieten. Sie können schwer mit Distanz in einer Beziehung umgehen, brauchen den regelmäßigen Kontakt zum anderen, am besten täglich. Sie möchten damit Nähe um jeden Preis für sich selbst gewährleisten.
Das war ein Auszug aus meinem Ratgeber:
Du willst endlich eine erfüllte Beziehung führen?
Du hast wieder eine schlaflose Nacht hinter dir, weil du unsicher bist, ob ihr jetzt fest zusammen seid oder ob er gleichzeitig andere Frauen datet?
Du fragst dich, ob er wirklich Interesse an dir hat, warum er sich manchmal distanziert und ob er echte Gefühle für dich entwickelt?
Ich bin Silke Setzkorn, Affären-Expertin, Online Beziehungs-Coach und Buch-Autorin
Ich zeige dir, wie dein Liebesleben endlich so richtig Fahrt aufnimmt und du die Beziehung führst, die du dir wünschst.
Gemeinsam finden wir heraus, wie dein (Wunsch-)Partner von sich aus den Wunsch verspürt, mit dir zusammen zu sein und dir Exklusivität zu bieten – ganz ohne Manipulation!
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Ich freue mich auf dich und unser Gespräch!
Herzlichst,
Silke Setzkorn
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